Leopard 2A6
Leopard 2A6
Der Leopard 2A6 basiert auf dem KWS-I-Programm von Krauss-Maffei, welches eine Erhöhung der Feuerkraft zum Ziel hatte. Die Umrüstung betraf hauptsächlich die Waffenanlage. Im Detail wurden für die neue 120-mm-Glattrohrkanone L/55 die Rohr-Rücklaufbremse und die Schildzapfenlagerung verstärkt sowie die Feuerleit- und Waffennachführanlage angepasst. Teile der alten Serienwaffe, wie das Wiegerohr, der Rauchabsauger, das Bodenstück und der Verschlusskeil, wurden übernommen. Vollständig erneuert wurden hingegen die Feldjustieranlage, die Rohrschutzhülle und der Hülsensack. Als Basis dienten 160 Leopard 2A5 und 65 Leopard 2A4, die aus dem zweiten Los der KWS-II direkt zum A6 aufgewertet wurden. Am 7. März 2001 wurde der erste Leopard 2A6 vom Hersteller an den Nutzer übergeben und im Panzerbataillon 403 eingesetzt. Neben diesen Änderungen wurde auch eine neue KE-Munition eingeführt. Die als LKE-II bezeichnete Munition durchdringt je nach Entfernung bis zu 1000 Millimeter RHA und erfüllt die Forderungen der Bundeswehr zum Durchschlagen von Verbundpanzerung. Ein Problem stellte die seit der Ausführung 2A4 bekannte Verschmutzung der Feldjustieranlage bei der Rückwärtsfahrt dar. Zur Lösung dieses Problems erprobte die Panzertruppenschule mit einem modifizierten Panzer (2A6 mod) Frontschürzen, ähnlich wie beim Strv 121, die diese Verschmutzung verhindern sollen. Die neue Anordnung der Nebelmittelwurfanlage wurde mit dem 2A6M offiziell eingeführt und ab Mai 2005 bei allen noch genutzten Varianten während Depotinstandsetzungen montiert. Anfang 2023 entschied die Bundesregierung, der Ukraine 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A6 direkt aus Bundeswehrbeständen zu liefern.